A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z



Häberlstraße  

HÄBERLSTRASSE. Dr. Franz Xaver von H ä b e r l, der Sohn eines einfachen Landmannes, geboren zu Erlkam bei Miesbach i.J. 1759, war ein für das Wohl der Kranken unermüdlich besorgter Arzt, dem die zweckmäßige Einrichtung von Krankenhäusern große Fortschritte verdankt. 1788 zum Hofspitalarzt in München ernannt, widmete er der Verbesserung des damaligen alten Krankenhauses alle Aufmerksamkeit, besonders hinsichtlich der Beheizung und Lufterneuerung. Seine Bestrebungen erlangten im In- und Auslande die größte Anerkennung. Nach seinen Vorschlägen wurde endlich in den Jahren 1808 bis 1813 das große allgemeine Krankenhaus vor dem Sendlingerthore erbaut. Hier leitete er die Krankenpflege in vorzüglicher Weise bis 1824, in welchem Jahre ihn König Max I. zum Obermedizinalrath ernannte und in den erbetenen Ruhestand versetzte. 1834 starb der edle Mann. Die Stadt widmete ihm eine Gedenktafel im Eingange des Krankenhauses.

Hackenstraße  

HACKERSTRASSE. Zur Zeit Kaiser Ludwig des Bayern war die Gegend, durch welche diese Straße führt, mit ländlichen Anlagen bedeckt und hieß „i m H a g k a“. Als hier später immer mehr Häuser erbaut wurden und ein eigenes Stadtviertel bildeten, erhielt letzteres den Namen „Hackenviertel“: durch dieses führt die Hackerstraße.

Hahnenstraße  

Hahnenstraße. ( S. Baumstraße.)

Haidhauserfeldweg  

Haidhauserfeldweg. D.i. Weg auf Felder, die bei der Vorstadt Haidhausen gelegen sind.

Hans-Mielich-Platz  

HANS MILICHPLATZ und HANS MILICHSTRASSE. Die Malerei war eine unter Herzog Albert V. in München wohl gepflegte Kunst. Ein Münchener, H a n s M i l i c h. gebildet von italienischen Meistern, brachte es in dieser Kunst zu hohen Ehren. Die alte Pinakothek enthält von ihm 2 Gemälde, Portraits mit der Jahreszahl 1540.

Hans-Mielich-Straße  

HANS MILICHPLATZ und HANS MILICHSTRASSE. Die Malerei war eine unter Herzog Albert V. in München wohl gepflegte Kunst. Ein Münchener, H a n s M i l i c h. gebildet von italienischen Meistern, brachte es in dieser Kunst zu hohen Ehren. Die alte Pinakothek enthält von ihm 2 Gemälde, Portraits mit der Jahreszahl 1540.

Harlachinger Straße  

HARLACHING,HARLACHINGERMÜHLWEG und HARLACHINGERSTRASSE. H a r l a c h i n g, in alten Schriften des 12. Jahrh. H a d e l i c h i n g e n genannt, war frühzeitig schon ein Landsitz der bayerischen Herzoge. In dem Schlößchen hat auch der Maler Claude Lorrain (s. Claude-Lorrainstraße) einige Zeit gelebt.

Harthauser Straße  

HARTHAUSEN. D.i. Haus am H a r t oder Wald, Name eines zur Vorstadt Giesing gehörigen Einzelnofes mit bedeutender Landwirtschaft.

Hartmannstraße  

HARTMANNSTRASSE. Früher den simplen Namen „Knödelgasse“ führend, wurde sie vor einigen Jahren in Hartmannstraße umgetauft zum Andenken an den General Jakob Freiherrn von H a r t m a n n , der zuletzt im deutsch-französischen Kriege das 2. bayerische Armeekorps so ruhmvoll geführt hat ( Wörth,Weißenburg,Sedan Paris). Geboren im Jahre 1795 in der Rheinpfalz zu einer Zeit, wo diese vorübergehend in französischem Besitze war, erzogen von einem französischen Generale, dem Freunde seines kurz vor Hartmanns Geburt verstorbenen Vaters, kam er 1806 in französische Kriegsdienste, in welchen er bis 1816 verblieb; von da an trat er in die bayerische Armee ein, der er bis zu seinem Tode angehörte und eine Zierde in jeder Hinsicht war. Außer mit militärisch wissenschaftlichen Studien beschäftigte er sich auch mit Malerei und war stets ein Freund und Gönner dieser Kunst. Hartmann starb 1873 zu Würzburg.

Hasenstraße  

Hasenstraße. ( S. Baumstraße )

Hebammenstraße  

Hebammenstraße. Angehörige dieses weiblichen Berufszweiges wohnten in dieser Gasse beisammen, daher der Name. 

( S. Färbergraben )

Heiliggeiststraße  

HL.GEISTSTRASSE. So heißt die Straße um den Thurm der h l. G e i s t k i r c h e herum. Diese selbst wurde nebst dem Spitale, zu dem sie gehörte 1253 erbaut, 1327 ein Raub der Flammen und danach im gothischen Stile wieder aufgebaut; jedoch war sie bis 1722 ohne Thurm. Um diese Zeit wurde die Kirche leider ihres gothischen Charakters entkleidet und im Zopfstile restauriert. Das hl. Geistspital, eine der reichsten Stiftungen der Stadt (von Herzog Otto dem Erlauchten gegründet) wurde 1823 in die Räume des jetzigen Elisabethenspitals verlegt.

Hellabrunn  

Hellabrunn. Wegen des reinen hellen Quellwassers dortselbst so genannt.

Hellabrunner Straße  

HELLABRUNN. Wegen des reinen h e l l e n Quellwassers dortselbst so genannt.

Herbststraße  

Herbststraße. (S. Frühlingsstraße)

Hermannstraße  

Hermannstraße. Von einem ehemaligen Grundbesitzer in dieser Gegend namens "Hermann" so benannt.

Herrnstraße  

HERRNSTRASSE. (s. Baumstraße )

Herzog-Max-Straße  

HERZOGMAXSTRASSE. Diese Straße hat ihren Namen von der an ihr gelegenen Herzog Max-Burg; Diese wurde 1579 von Herzog Wilhelm V. erbaut und hieß damals die Wilhelminische Burg. Den jetzigen Namen erhielt sie von H e r z o g M a x Philipp, Landgraf zu Leuchtenberg, dem jüngeren Sohne Kurfürst Max I., welcher dort residierte.

Herzogspitalstraße  

HERZOGSPITALSTRASSE. An derselben liegt das H e r z o g s p i t a l mit Kirche,1550 von Herzog Albert V. für kranke Hofbedienstete gestiftet. Im Jahre 1800 wurde das Spital als solches aufgehoben, sein Vermögen aber mit dem des Josephspitals vereinigt.

Heßstraße  

HEßSTRASSE. H e ß ist der Name einer berühmten Künstlerfamilie. welche von Düsseldorf am Rhein stammend in München ihre künstlerische Thätigkeit entfaltete. Der Vater K a r l H e ß, ein vorzüglicher Kupferstecher, wurde von König Max Joseph I. 1806 bei Verlegung der Düsseldorfer Gallerie und Akademie nach München als Hofkupferstecher und ‚Akademieprofessor hierher berufen, wo er nach unermüdlicher Thätigkeit 1828 starb. Sein ältester Sohn P e t e r that sich als Schlachten- und Genre*)-Maler hervor und ist als solcher einer der ersten Künstler der Neuzeit. Die neue Pinakothek besitzt von ihm 13 Bilder, darunter ein 2,7 m hohes und über 4 m breites, den Einzug König Otto`s (s. Ottostraße) in Nauplia vorstellend, ferner die in Oel gemalten Skizzen zu den Wandgemälden aus dem griechischen Befreiungskampfe in den nördlichen Arkaden des Hofgartens. Außerdem malte er noch viele Bilder für andere Sammlungen. 1871 starb derselbe zu München. Sein nächst älterer Bruder H e i n r i c h zeichnete sich als Historien- und Freskomaler **) aus. Er schmückte die Allerheiligen- und die Bonifaziuskirche mit herrlichen Wandbildern. Auch von ihm besitzt die neue Pinakothek mehrere Gemälde. Sein Tod erfolgte schon 1863. Der jüngste Bruder K a r l endlich brachte es als Maler ebenfalls in weiten Kreisen zur Anerkennung; sein Fach waren hauptsächlich ländliche Szenen, besonders aus dem Alpenleben. *) Genre-(sprich:Schaur)-Bilder sind Sittenbilder aus den verschiedenen Ständen der menschlichen Gesellschaft. **) D.i.Maler von Geschichtsbildern und von Bildern an Wandflächen.

Heumarkt  

Heumarkt. Hier wurde bis vor kurzer Zeit das von Bauern zu Markte gebrachte Heu dem Verkaufe unterstellt. Jetzt befindet sich der Heumarkt beim neuen Schlachthof. 

Heustraße  

Heustraße. (S. Baumstraße.)

Hildegardstraße  

HILDEGARDSTRASSE. Diese Straße trägt seit 1840 ihren Namen von der kgl. Prinzessin von Bayern H i l d e g a r d, der drittjüngsten Schwester König Max II. und Gemahlin des Erzherzogs Albrecht von Oesterrreich, des Siegers von Custozza. (1866) Sie starb zu Wien 1864.

Hirtenstraße  

HIRTENSTRASSE, (s.Lämmerstraße)

Hochbrückenstraße  

HOCHBRÜCKENSTRASSE. In der Mitte des Thales befindet sich eine erhöhte, mit Asphalt gepflasterte Stelle. Unter derselben fließt das Thal kreuzend ein Stadtbach, der früher offen war. Die damals darüber führende Brücke hieß die H o c h b r ü c k e, in ältesten Zeiten auch „Horbruck“.

Hochstraße  

HOCHSTRASSE. So ist die auf dem H ö h e n rande des rechten Isarufers in der Vorstadt Au gelegene Straße benannt.

Hofgartenstraße  

HOFGARTENSTRASSE. Diese Straße führt an der Südseite des H o f g a r t e n s zwischen diesem und der königlichen Residenz (Festsaalbau) vorbei. Die Anlage des Hofgartens fällt in die Zeit Kurfürst Max I. Damals war er aber dem Publikum verschlossen und nur dem Kurfürsten und dessen Hofleuten zugänglich. Im Osten reichte er bis an die Hofgartenkaserne, an deren Stelle aber damals ein langes einstöckiges Gebäude mit flachem Dache sich befand. Vor diesem ließ Kurfürst Karl Albrecht einen großen Weiher anlegen, dessen Sohle jetzt den Exerzierplatz des Infanterie-Leibregiments vor der tiefgelegenen Kaserne daselbst bildet. Zur Zeit des Kurfürsten Maximilian I. war der Hofgarten nach französischem Geschmacke angepflanzt (mit Zwergbäumen, deren Kronen kugel-,würfel- und pyramidenförmig beschnitten waren.) Aus jener Zeit ist auch noch der Pavillon in Mitte des Gartens mit der Jagdgöttin Diana auf dem Dache übrig geblieben. Seine jetzige Gestalt erhielt der Hofgarten unter Karl Theodor und den ersten bayerischen Königen.

Hofgraben  

HOFGRABEN. Unter Kaiser Ludwig dem Bayern wurde bekanntlich die Stadt zum ersten Male erweitert und mit Mauern umgeben, welche ein Festungsgraben umschloß.Jenes Stück dieses G r a b e n s, das an der Herzogburg (jetzt a l t e r H o f) sich hinzog, hieß der Hofgraben; die jetzige Straße „Hofgraben“ ist auf derselben Stelle angelegt.

Hofstatt  

HOFSTATT. So heißt die Sackgasse vom Färbergraben hinein; der Name ist ein Ueberbleibsel von den zahlreichen „H o f s t ä t t e n“ d.i. Oekonomiegebäuden der Stadtbauern, welche vor der Stadterweiterung durch Kaiser Ludwig hier an der Südwestseite des ersten Stadtwalles und überhaupt um denselben herum ihren Sitz hatten. (s.Altheimereck)

Hofwinkel  

Hofwinkel. In der Nähe befinden sich verschiedene zum königlichen Hofe gehörigen Gebäude und Anlagen. Die kleinen Häuschen des Hofwinkels sind winkelig gebaut. (S.Bettschaftswinkel.)

Holzapfelkreuther Straße  

HOLZAPFELKREUT. K r e u t, Gereut bedeutet ausgerodetes zum Feldbau hergerichtetes Waldland; ein gewisser H o l z a p f e l hat auf diese Weise bei Sendling ein Oekonomiegut gegründet, mit welchem zugleich eine gern besuchte ländliche Wirtschaft verbunden ist.

Holzapfelstraße  

HOLZAPFELSTRASSE. J o h a n n N e p o m u k H o l z a p f e l ist der Name eines Volksschullehrers, der sich in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts durch Herausgabe verschiedener Unterrichtsbücher, besonders für Rechnen, um das hiesige Schulwesen sehr verdient gemacht hat. Derselbe wirkte anfangs an der damaligen Waisenhausschule, später an der Dom- und zuletzt (1833 bis 1841) an der Kreisgewerbschule.

Holzgartenstraße  

Holzgartenstraße. Das ist eine Straße an der Südseite des kgl. Holzgartens, in welchen früher das Holz aus den Staatswaldungen an der oberen Isar von Mittenwald an getriftet wurde. (S. Triftgang.)

Holzhofstraße  

HOLZHOFSTRASSE. So heißt eine Straße der Vorstadt Haidhausen, welche an der Westseite des dortigen M i l i t ä r h o l z h o f e s hinführt.

Holzstraße  

HOLZSTRASSE. Wahrscheinlich von ihrer Lage am Glockenbache, der an dieser Stelle für eine H o l z- und F l o ß l ä n d e eingerichtet ist, so genannt.

Hopfenstraße  

HOPFENSTRASSE. In der Nähe befinden sich die großen Brauereien zum Löwen und zum Spaten, in welchen viel H o p f e n verbraucht wird.

Hotterstraße  

HOTTERSTRASSE. In den alten Grundbüchern der Stadt München heißt die Hotterstraße „H u t t e r“-Gäßl nach dem Namen eines Hausbesitzers und Bürgers daselbst. Durch mangelhafte Aussprache verwandelte sich der Name „Hutter“ in „Hotter“.

Hundskugel  

HUNDSKUGEL. Im Mittelalter war mit dem Gewerbsbetriebe der Bader nicht allein Rasieren und Haarschneiden , sondern auch die Bereitung von Bädern verbunden. (s. Schrammerstraße). Eine Badestube war damals ein vielbesuchter Ort; auch auf dem Hause Nr.2 in der Hundskugel ruhte eine Badereigerechtsame. Um dies außen kenntlich zu machen, ließ einmal ein witziger Besitzer des Hauses ein Gemälde an demselben anbringen, welches H u n d e b e i m K e g e l s p i e l darstellte; darunter stand der Vers:

Bis diese neun Kegel umscheiben die Hund,
können wir heilen noch manche Stund.
Hundsfott*-Bad armer Leut.

Das Volk erzählte dazu eine Sage von Hunden, welche einmal eine Kugel durch die Stadt bis an dieses Haus gewälzt hätten. *“Hundsfott“ auch „Hundsfutt“ war früher eine allgemeingebräuchliche Bezeichnung für Personen niedersten Standes ohne den Beigeschmack einer Beschimpfung wie jetzt.