Münchner Straßenverzeichnis


Otto I. von Griechenland  Griechenland
Otto I. von Griechenland
Bildrechte: Gottlieb Bodmer, Otto of Hellas, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach (griechisch Όθων, * 1. Juni 1815 auf Schloss Mirabell in Salzburg[1]; † 26. Juli 1867 in Bamberg) war ein bayerischer Prinz und von 1832 bis 1862 erster König von Griechenland.

Da Otto noch minderjährig war, musste sein Vater die Wahl für ihn annehmen. Er musste sich verpflichten, keine feindseligen Aktionen gegen das Osmanische Reich zu unternehmen, und er durfte sich zwar „König von Griechenland“ nennen, nicht aber „König der Griechen“ bzw. „König der Hellenen“.

Unter Ottos Herrschaft kamen viele Deutsche nach Griechenland, nicht nur Beamte und Hofpersonal, sondern auch zahlreiche Akademiker und Handwerker. Ludwig Steub berichtet, dass die Athener Deutschen den zugereisten Abenteurern nicht wohlgesinnt waren. Die Vorstellung, dass es unter einem bayrischen König jeder Deutsche in kurzer Zeit zu Ansehen und Wohlstand bringen könne, erwies sich als Trugschluss. Infolgedessen berichteten gescheiterte Heimkehrer abfällig über das Land.

Der zweite große Aufstand brach 1862 aus, während sich das Königspaar auf einer Rundreise befand. Es versuchte sofort, nach Athen zurückzukehren, musste aber – da die Garantiemächte ihre Unterstützung entzogen – mit einem englischen Schiff evakuiert werden, da selbst auf die Besatzung des königlichen Schiffs kein Verlass mehr war.

Otto kehrte mit seiner Frau nach Bayern zurück, wo sie bis zu ihrem Tode in der ehemals fürstbischöflichen Residenz in Bamberg lebten. Jeden Tag hatten sie als Erinnerung an ihre Zeit in Griechenland eine Griechischstunde, in der sie sich ausschließlich auf Griechisch unterhielten. Jeden Abend zwischen sechs und acht wird nur griechisch gesprochen. Der aus 50 Personen bestehende Hofstaat war in griechische Trachten gekleidet.

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Straßenname Ottostraße
Benennung um 1880 Erstnennung
Plz 80333
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt | Königsplatz
RubrikPersonen
Kategorie König  
Gruppe Wittelsbacher  
Suchen Griechenland
Lat/Lng 48.14328 - 11.57221   
Straßenlänge 0.607 km
Person Otto I. von Griechenland
geboren 1.6.1815 [Schloss Mirabell in Salzburg]
gestorben 26.7.1867 [Bamberg]
Kategorie König  
Gruppe Wittelsbacher  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 118787411
Leben
 Otto I. von Griechenland

Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach (griechisch Όθων, * 1. Juni 1815 auf Schloss Mirabell in Salzburg[1]; † 26. Juli 1867 in Bamberg) war ein bayerischer Prinz und von 1832 bis 1862 erster König von Griechenland.

Da Otto noch minderjährig war, musste sein Vater die Wahl für ihn annehmen. Er musste sich verpflichten, keine feindseligen Aktionen gegen das Osmanische Reich zu unternehmen, und er durfte sich zwar „König von Griechenland“ nennen, nicht aber „König der Griechen“ bzw. „König der Hellenen“.

Unter Ottos Herrschaft kamen viele Deutsche nach Griechenland, nicht nur Beamte und Hofpersonal, sondern auch zahlreiche Akademiker und Handwerker. Ludwig Steub berichtet, dass die Athener Deutschen den zugereisten Abenteurern nicht wohlgesinnt waren. Die Vorstellung, dass es unter einem bayrischen König jeder Deutsche in kurzer Zeit zu Ansehen und Wohlstand bringen könne, erwies sich als Trugschluss. Infolgedessen berichteten gescheiterte Heimkehrer abfällig über das Land.

Der zweite große Aufstand brach 1862 aus, während sich das Königspaar auf einer Rundreise befand. Es versuchte sofort, nach Athen zurückzukehren, musste aber – da die Garantiemächte ihre Unterstützung entzogen – mit einem englischen Schiff evakuiert werden, da selbst auf die Besatzung des königlichen Schiffs kein Verlass mehr war.

Otto kehrte mit seiner Frau nach Bayern zurück, wo sie bis zu ihrem Tode in der ehemals fürstbischöflichen Residenz in Bamberg lebten. Jeden Tag hatten sie als Erinnerung an ihre Zeit in Griechenland eine Griechischstunde, in der sie sich ausschließlich auf Griechisch unterhielten. Jeden Abend zwischen sechs und acht wird nur griechisch gesprochen. Der aus 50 Personen bestehende Hofstaat war in griechische Trachten gekleidet.

Grabstätte
Grabstätte
Gruft St. Kajetan

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  

Ottostraße. Ein merkwürdiges Lebensschicksal hatte der zweite Sohn König Ludwigs I., der kgl. Prinz Otto von Bayern, von dem obige Straße den Namen trägt. Geboren den 1. Juni 1815, wählten den erst 17jährigen Jüngling die europäischen Großmächte zum König des neugeschaffenen Königreiches Griechenland; sein erlauchter Vater hatte sich schon vorher als einer der hervorragendsten Freunde des Griechenvolkes gezeigt, angeregt einestheils durch die ruhmvolle Geschichte der Griechen im Alterthum, andererseits durch den Heldenmuth des von türkischem Joche sich losringenden Griechenvolkes der Neuzeit. Aber ein so trefflicher, liebenswürdiger Charakter der neugewählte König Otto auch jederzeit war, so viele Opfer sein Heimatland Bayern für die Hebung des griechischen Landes noch brachte, so mußte er dennoch den Undank der Griechen erfahren. Nach 30-jähriger Regierung, während welcher er bei äußerst schwierigen Verhältnissen stets sich als einen wohlwollenden Regenten gezeigt hatte, empörten sich die Griechen gegen ihn und verlangten seine Abdankung. Er willigte in dieselbe am 27. Oktober 1862 ein, da er Blutvergießen vermeiden wollte, und kehrte mit seiner Gemahlin Amalie nach Bayern zurück; hier schlug er seinen Wohnsitz in Bamberg auf, wo er 1867 kinderlos starb.

1880 Adressbuch  
Z. E. a. den Prinzen Otto von Bayern, zweiten Sohn des Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I., geb. zu Salzburg 1. Juni1815, gest. zu Bamberg 26. Juli 1867. König von Griechenland seit 27. Mai 1832. Sie hieß früher „Mariengasse“.
1894 Rambaldi  
474. Ottostraße. Beginnt am Karlsplatz beim Himbselhause, wird von der Karlstraße durchschnitten und endete an der Briennerstraße unfern des Wittelsbacherpalais. Ein merkwürdiges Lebensschicksal hatte der zweite Sohn König Ludwigs I., der kgl. Prinz Otto von Bayern, geb. den 1. Juni 1815, von dem obige Straße den Namen trägt. Den erst 17jährigen Jüngling wählten die europäischen Großmächte zum Könige des neugeschaffenen Königreiches Griechenland; sein erlauchter Vater hatte sich schon vorher als einen der hervorragendsten Freunde des Griechenvolkes gezeigt, angeregt einesteils durch die ruhmvolle Geschichte der Griechen im Altertum, andererseits durch den Heldenmut des von türkischem Joche sich losringenden Griechenvolkes der Neuzeit Aber ein so trefflicher, liebenswürdiger Charakter der neugewählte König Otto auch jederzeit war, so viele Opfer sein Heimatland Bayern für die Hebung des griechischen Landes noch brachte, so mußte er dennoch den Undank der Griechen erfahren. Nach 30jähriger Regierung, während welcher er bei äußerst schwierigen Verhältnissen stets sich als einen wohlvollenden Regenten gezeigt hatte, empörten sich die Griechen gegen ihn und verlangten seine Abdankung Er willigte in dieselbe am 27. Okt. 1862 ein, da er Blutvergießen vermeiden wollte, und kehrte mit seiner Gemahlin Amalie nach Bayern zurück; hier schlug er seinen Wohnsitz in Bamberg auf, wo er am 26. Juli 1867 starb. Die Straße hieß früher ,,Mariengasse.«
1943 Adressbuch  
Prinz Otto von Bayern, nachmaliger König von Griechenland [27.5.1832], † 26.7.1867 Bamberg.

Zieht vom Lenbachplatz, die Karl- und Max-Joseph-Straße unfern des Wittelsbacher Palastes.

1965 Baureferat  
Ottostraße: Otto I., König von Griechenland (1815-1867), Sohn König Ludwigs I. von Bayern. *um 1880

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
MariengasseErstnennungKein Grund angegeben
Ottostraße1880Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
OttostraßeDenkmal für Franz Xaver GabelsbergerGabelsberger Franz Xaver, Eberle Syrius 1890
Ottostraße 4Erweiterungsbau Bernheimer-HausThiersch Friedrich von1909
Ottostraße 10Bayer. NotarkasseFreymuth Emil, Lippl L. R.1951
Ottostraße 17Freistehender kubischer BauKlumpp Karl Klassizismus1812
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Mädchen mit KrugOttostraße 8Nida-Rümelin Rolf1956Nida-Rümelin Rolf - Mädchen mit Krug
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