Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Geboren | 21.8.1871 [Köfering] |
|---|---|
| Gestorben | 13.4.1944 [München] |
| Beruf | Politiker |
Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg (1871–1944) war ein bayerischer Verwaltungsjurist, Politiker und Diplomat der frühen Weimarer Republik. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften in München trat er in den bayerischen Staatsdienst ein und durchlief eine klassische Beamtenlaufbahn. Während des Ersten Weltkriegs war er in der Zivilverwaltung der besetzten polnischen Gebiete tätig, was seine spätere außenpolitische Orientierung prägte.
Politisch gehörte Lerchenfeld der Bayerischen Volkspartei (BVP) an. Von 1921 bis 1922 amtierte er als bayerischer Ministerpräsident sowie zugleich als Außen- und Justizminister. In dieser Funktion verfolgte er eine gemäßigt föderalistische Linie und bemühte sich um einen Ausgleich zwischen bayerischen Eigeninteressen und der Reichsregierung. Anschließend war er Reichstagsabgeordneter und wirkte von 1926 bis 1933 als deutscher Gesandter in Österreich und Belgien. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde er aus dem diplomatischen Dienst entfernt. Lerchenfeld gilt als konservativer, staatstragender Akteur mit ausgeprägtem Vermittlungsanspruch.
Quelle: Wikipedia