Rambaldi(1894) - Karmeliterstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 320. Karmeliterstraße. Verbindet die Ettstraße bei der Michaelskirche mit dem westlichen Ende des Promenadeplatzes. Die westliche Begrenzung derselben bildet das ehemalige Karimeliterkloster *) nebst der gleichnamigen Kirche. Kurfürst Maximilian I. votierte vor dem Sieg am weißen Berg bei Prag am 8. Nov. 1620, daß, wenn er siegreich aus Böhmen zurückkehren würde, er die Karmeliten in seine Staaten aufnehmen wollte, wozu die Thatsache den Ausschlag gegeben haben mag, daß der Karmelitermönch Dominikus a Jesu Maria ein Kruzifix in der Rechten, die Reihen des bayer. Heeres durchritt und durch seine von glühender Begeisterung getragenen Mahnworte an die Soldaten den Sieg herbeiführen half. **) Da Maximilian I. aber bald mit Tod abging, erfüllte sein Sohn Ferdinand Maria das väterliche Vorhaben und legte sowohl zum Kloster, als auch zum Gotteshause am 22. Juli 1657, den Grundstein. Letzteres wurde am 5. September 1660 zu Ehren des hl. Nikolaus, dessen Kapelle schon früher ohnweit hievon gestanden war (s. Neuhauserstraße), eingeweiht. Im Kloster wurde nach der Säkularisation im Jahre 1802 ein Knabenerziehungsinstitut, nach seinem Gründer Holland’sches Institut genannt (jetzt Ludwigsgymnasium und k. Erziehungsinstitut für Studierende) untergebracht und die Kirche als Studienkirche verwendet- Der ehemalige kleine ,,Karmeliterplatz« ist teils im Promenadeplatz, teils in der Pfandhausstraße aufgegangen.

*) Vgl. Lipowsky ll., S. 329. **) Fs. Trautmann, Alt-Münchener Wahr- und Denkzeichen. Des Mönches Porträt befindet sich in der Sammlung des histor. Vereins von Oberbayern.


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