Münchner Bauwerke

Türkengraben

Achtung

Bauwerk nicht mehr vorhanden
Name Türkengraben
Suchbegriffe Türkengraben 

Beschreibung

Bauvorhaben Türkengraben

Aussteckung und Herstellung eines schiffbaren Kanals zum Materialtransport und für Gondelfahrten der Hofgesellschaft von der Residenz München zum Neuen Schloß Schleißheim.

Erster Bauabschnitt:
Vom Oskar-von-Miller-Ring in die Fürstenstraße und quer durch die Maxvorstadt bis zur Blutenstraße, weiter zwischen Nordend- und Kurfürstenstraße und entlang der Belgradstraße über die Schwabinger Änger bis zum Nymphenburger Kanal bei der Georgenschwaige zu Milbertshofen.

Bauherr:
Seine Churfürstliche Durchlaucht Maximilian Emanuel von Bayern:

Ich werde ein beträchtliches Werk unternehmen, an dem die ganze Infanterie arbeiten wird:
Es ist ein Canal der ganz gerade von der Residenz München zu dem im Bau begriffenen neuen
Schloß Schleißheim führen wird. Man wird von dem Portal des einen Schlosses auf gerader
Linie zum anderen gelangen und bei St. Georg zu Milbertshofen wird der
Canal vonNymphenburg einmünden.

Planung:
1701, Mathias Paur, kurfürstlicher Geometer.

Ausführung:
700 Mann der kurfürstlich bayerischen Infanterie.

Baubeginn:
Mai 1702, Vollendung des ersten Bauabschnitts bis zur Georgenschwaige: 1704 Die Fortsetzung nach Schleißheim wurde nicht gebaut. Ab 1811 wurde der inzwischen trocken liegende Kanal verfüllt und zum Teil überbaut. Einzelne Abschnitte wurden als Straßen hergestellt.

Quelle: Infotafel


 

Wikipedia

Der Türkengraben (auch als Schwabinger Kanal bekannt[1]) war ein zeitweise bestehender Kanal in München, der der heutigen Türkenstraße ihren Namen gab. Er war Teil des Nordmünchner Kanalsystems. Der Bau der geplanten, 7,5 km langen Fortsetzung nach Schleißheim (Nouveau Canal de Schleissheim) wurde wegen der Besetzung Kurbaierns durch österreichische Truppen im Jahr 1705 nicht verwirklicht.

Bauherr des Türkengrabens war der Kurfürst Max Emanuel (1662–1726). Ziel war es, die Münchener Residenz mit dem neuen Schloss in Schleißheim zu verbinden. Der kurfürstliche Geometer Mathias Paur plante den Kanal im Jahr 1701, Baubeginn war im Mai 1702.

Der Kanal wurde von Soldaten der kurfürstlichen Infanterie ausgehoben. Später bildete sich das Gerücht, dass auch türkische Kriegsgefangene an den Arbeiten beteiligt gewesen seien. Dies war nicht korrekt, da die türkischen Kriegsgefangenen aus dem Großen Türkenkrieg bereits bis 1699 ausgetauscht worden waren, führte jedoch zum Namen Türkengraben.

1704 wurden die Arbeiten am Kanal eingestellt. Zu dieser Zeit war das erste Teilstück des Kanals von der Münchner Residenz bis zur Mündung in den Nymphenburg-Biedersteiner Kanal fertiggestellt. Das nördliche Ende befand sich an der Georgenschwaige nahe der heutigen Kreuzung von Belgradstraße und Petuelring. Der trockenliegende Kanal wurde ab 1811 verfüllt und zum Teil überbaut. Die Richtung des Kanals zeigen heute die Fürstenstraße, die Nordendstraße, die Kurfürstenstraße und die Belgradstraße an. Bis nach 1914 verblieb noch ein etwa 100 m langes Teilstück bei der Georgenschwaige als Teich.

In der Münchner Schellingstraße, Ecke Türkenstraße, erinnern fünf in eine Mauer eingelassene Fenster des Künstlers Joachim Jung an den Türkengraben. Die Fenster wurden von der Stiftung Straßenkunst der Stadtsparkasse München gefördert und 2005 eingeweiht.

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